Univ.-Prof. Dr. Christian Egarter - Universitätsklinik für Frauenheilkunde, MedUni Wien
Im Leben der Frau spielt der Hormonhaushalt eine wichtige Rolle. In den Wechseljahren, auch Klimakterium genannt, verändert sich das hormonelle Spektrum im Körper. Es wird unter Anderem weniger Östrogen produziert. Die Wechseljahre beginnen meist Mitte bis Ende 40 und es dauert im Schnitt 5 bis 10 Jahre, bis der Körper sich an den veränderten Hormonspiegel gewöhnt hat.
Während der Wechseljahre werden die Regelblutungen seltener, bis zur letzten Blutung - der Menopause -, die im Durchschnitt zwischen dem 50. und 52. Lebensjahr auftritt. Individuell kann der Zeitpunkt der letzten Monatsblutung jedoch sehr variabel sein. Diese Zeit der Veränderung erlebt jede Frau unterschiedlich. Etwa ein Drittel der Frauen ist in den Wechseljahren nahezu beschwerdefrei, ein weiters Drittel empfindet eher leichte Beschwerden. Ein Drittel der Frauen erlebt jedoch starke, belastende Symptome, die einer Therapie bedürfen.
Die Beschwerden während der Wechseljahre können vielfältig sein. Am häufigsten leiden Frauen unter Hitzewallungen. Sie können mehrmals täglich auftreten und auch den Schlaf stark beeinträchtigen. Der zunehmende Östrogenmangel kann sich auch durch Schwindel, unregelmäßigere Blutungen, spannende Brüste, aber auch vaginale Trockenheit und Juckreiz, Schmerzen beim Sex sowie depressive Verstimmungen zeigen. Der Östrogenmangel beeinträchtigt den Knochenaufbau - das Risiko für eine spätere Osteoporose, also der Abnahme der Knochendichte und damit verbundenem Frakturrisiko, steigt.
Wenn Sie Anzeichen von Wechselbeschwerden bemerken, sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt*Ihrer Frauenärztin über Ihre Symptome! Dabei kann es hilfreich sein, vor dem Gespräch die Art, Häufigkeit und Intensität der Wechselbeschwerden aufzuschreiben.