Plötzliche Hitzewallungen sowie Schweißausbrüche sind zwar lästig, sie sind in der Regel jedoch nicht gefährlich und gehen nach ein paar Minuten wieder vorüber.
Hitzewallungen im Klimakterium werden als besonders unangenehm empfunden: Die Hitzewallung geht meist vom Brustbereich, Kopf oder Hals aus und breitet sich dann wie eine heiße Woge in der oberen Körperhälfte bis in die Oberarme aus. Dabei steigt gleichzeitig die Hauttemperatur und Herz- und Pulsschlag sind beschleunigt. Es kann zu einer Rötung der Haut und Schweißausbrüchen unterschiedlicher Stärke kommen. Manchmal folgt auf die Hitzewelle ein Fröstelgefühl. Hitzewallungen können den Schlaf stören, vor allem, wenn sie mit Schweißausbrüchen verbunden sind. Ursache ist der sinkende Östrogenspiegel, der Einfluss auf die Steuerung der Körpertemperatur im Gehirn nimmt. Bei manchen Frauen treten Hitzewallungen bereits frühzeitig in den Wechseljahren auf, bei anderen erst später. Auch der Zeitraum, in dem sie vorkommen, ist sehr unterschiedlich. Er reicht von wenigen Wochen bis zu mehreren Jahren. Die Häufigkeit am Tag oder in der Nacht lässt sich nicht vorhersagen. Es können zwei bis dreißig Wallungen in vierundzwanzig Stunden auftreten. Eine Wallung kann sehr kurz ausfallen, aber auch mehrere Minuten dauern.
Unregelmäßige Monatsblutungen sind oft ein erstes Anzeichen der Wechseljahre.
Die hormonellen Veränderungen wirken sich unmittelbar auf den Menstruationszyklus aus. Die Blutungen können kürzer und schwächer, aber auch länger und stärker werden. Leichte Schmierblutungen vor und nach der Regelblutung werden häufiger. Starke oder lang anhaltende Blutungen ebenso wie Schmier- oder Zwischenblutungen können auch Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung sein und sollten unbedingt mit dem Arzt*der Ärztin abgeklärt werden.
Durch hormonelle Schwankungen können auch die Brüste spannen oder sogar schmerzen.
Grund dafür kann ein kurzfristig erhöhter Östrogenspiegel sein, der zu Wassereinlagerungen führt. Auch eine hormonell bedingte Veränderung des Brustdrüsengewebes kann zu Schmerzen führen. Um sicherzugehen, dass keine schwerwiegende Erkrankung hinter den Schmerzen steckt, sollten Sie Ihren Arzt*Ihre Ärztin um Abklärung bitten.
Rund die Hälfte aller Frauen leidet im Laufe der Wechseljahre unter Muskel- und Gelenksschmerzen.
Der Östrogenmangel in den Wechseljahren wirkt sich auf das Muskel-Skelett-System aus und kann sich in Form von Schmerzen äußern. Diese Beschwerden entstehen auf unterschiedliche Weise – unter anderem durch eine Begünstigung von Gelenksentzündungen. Aber auch die Schmerzverarbeitung im Nervensystem wird durch den Östrogenspiegel im Blut beeinflusst.
Knochenabbau als Spätfolge der Menopause
Unsere Knochen befinden sich in einem ständigen Auf- und Abbau. Während in jüngeren Jahren der Knochenaufbau überwiegt, kommt es ab etwa dem 35. Lebensjahr zu einem langsamen, aber stetigen Abbau der Knochensubstanz. Östrogene schützen den Knochen vor Osteoposose, indem sie den Abbau von Knochenmasse hemmen. Beim Knochenabbau – auch Osteoporose genannt – kommt es durch den Verlust an Knochensubstanz zu einer erhöhten Brüchigkeit. Wenn Östrogene nun im Laufe der Wechseljahre absinken, nimmt die Fähigkeit des Organismus, Kalzium in den Knochen einzulagern, ab.
Da Hormone auch unsere Gefühlswelt und somit das seelische Befinden beeinflussen, kann das extreme Auf und Ab der Hormone zu Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, diffusen Ängsten bis hin zu depressiven Verstimmungen führen. Das liegt daran, dass das Hormon Östrogen auch Nervenzellen im Gehirn beeinflusst und die Aktivität anderer Hormone steuert. Östrogen wirkt stimmungsaufhellend, daher kann ein sinkender Östrogenspiegel zu depressiven Verstimmungen führen. Niedergeschlagenheit, verminderte Lebenslust, ein Gefühl von Leere – all das sind daher mögliche Beschwerden in den Wechseljahren, die zu einer Belastung im Leben und in einer Partnerschaft führen können.
Viele Frauen klagen über eine generelle Gewichtszunahme während der Wechseljahre. Das zusätzliche Gewicht lässt sich damit erklären, dass mit dem Alter der Energiebedarf des Körpers und die Muskelmasse abnehmen. Diese Abnahme des Grundumsatzes wird in den Wechseljahren durch die Abnahme an Östrogen beschleunigt. Wird darauf nicht mit einer entsprechenden Reduzierung der täglich aufgenommenen Nahrungsmenge und mehr Bewegung reagiert, kommt es automatisch zu einer Gewichtszunahme. Und auch für eine mögliche veränderte Körperform – insbesondere die Zunahme von Bauchfett – kann die hormonelle Umstellung verantwortlich sein.
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